Vorbeugen und Tips bei Allergien:

Verhaltensregeln bei Allergien:

Die Intensität der Vorbeugemassnahmen hängt natürlich vom Schweregrad der Allergie ab, insofern sind nicht alle Vorschläge für jeden notwendig aber manche Pollenallergiker sind halt schon arg gebeutelt. Da es hier nur um die Augen geht, wird auf Haut- und Nahrungsmittelallergien z.B. nicht näher eingegangen.

1. Pollenquellen meiden

Um blühende Felder (Raps, Korn etc.), Blumenwiesen, blühende Sträucher und Bäume sollten Sie wenn möglich einen Bogen machen. Hilfreich ist, wenn man die Sorten kennt, gegen die man allergisch ist. Daher einen Allergietest beim Allergologen (meist HNO- oder Hautarzt mit Zusatzbezeichnung Allergologie) machen. So kann man dann auch das Picknick auf einer kritisch bestückten Wiese oder unter dem besonders allergieauslösenden Baum vermeiden. Am besten keinen Sport draussen in der kritischen Zeit und wenn, dann eng anliegende Sportbrillen, z.B. beim Fahrradfahren anziehen, damit nicht so viel Pollen in das Auge geweht werden. Delegieren Sie Gartenarbeit an andere, denn dabei sind Sie hohen Pollenkonzentrationen ausgesetzt. Lassen Sie die Bäume und Büsche in Tür- und Fensternähe regelmäßig zurückschneiden.

Die aktuell besonders fliegenden Pollen erfährt man auf Pollenkalendern und im Internet unter www.pollenstiftung.de oder z.B. auf wetter-online.

2. Tageszeiten beachten

In ländlichen Gegenden ist der Pollenflug frühmorgens und manchmal bis mittags am stärksten. In der Stadt sind es eher die Abendstunden. Dies sollte man bei Outdooraktivitäten (Sport) beachten und zu diesen Zeiten auch nicht gerade lüften. Wenn überhaupt, nur nachts lüften und tags die Fenster geschlossen halten. Nach einem längeren Regenschauer (mind. 30 Minuten) ist dann aber auch tags ein guter Zeitpunkt zum Lüften. Im Sinne einer guten Nachtruhe, sollte das Schlafzimmerfenster am besten ganztägig geschlossen bleiben.

3. Im Auto

Besser die Lüftung anschalten, statt die Fenster oder Cabriodach zu öffnen. Regelmäßig den - hoffentlich vorhandenen - Pollenfilter in Lüftung und Klimaanlage austauschen.

4. Urlaubszeiten

Während der Allergiesaison in pollenarme Gebiete, wie ans Meer, auf Inseln und ins Hochgebirge fahren. Oberhalb von 1200m gibt es übrigens generell keine Hausstaubmilben. Staubfänger im Regal vermeiden, lieber geschlossene Schränke und wenn man den Inhalt sehen soll, halt Glasvitrinen

5. Einrichtung

Verzicht auf Polstermöbel und Dekokissen. Lieber Stühle und Sofas aus Holz oder Leder. Lieber glatte Böden wie z.B. Parkett als Teppichböden.

6. Täglich Saugen

Sauen Sie in der Allergiezeit einmal täglich Staub, um lästige Allergene von Polstern, Böden und Teppichen zu entfernen. Der Staubsauger sollte einen HEPA-Filter besitzen, der auch regelmäßig gewechselt wird.

7. Luftfeuchtigkeit und Lüften

90% unserer Zeit halten wir uns in Innenräumen auf. Da wir hier mehr Einfluß auf bestimmte Bedingungen haben als Draussen, folgende Hinweise:

Für Hausstauballergiker gilt: Lüften Sie Ihre Wohnung so oft es geht und benutzen sie häufig den Staubsauger (mit Partikelfilter), denn der Staub enthält neben den Hausstaubmilben auch Hautschuppen, Bakterien, Viren, Schimmelpilzsporen und hunderte weitere Partikel. Dabei die Matratzen und die Polstermöbel nicht vergessen. Auch auf Schränken wird häufig vergessen, den Staub zu entfernen. HInter Heizkörpern sammelt sich oft erheblicher Staub an, der durch den warmen Luftstrom im Raum verteilt wird. Erst nach dem Staubsaugen feucht wischen, denn wenn sie den Staub anfeuchten, können Sie erst einen Lebensraum schaffen, der die Vermehrung von Hausstaubmilben und Schimmel begünstigt. Teppiche entfernen sie am besten ganz aus der Wohnung, denn Staubmilben überleben nicht auf bloßem gesaugten Boden. Die Luftfeuchtigkeit sollte im Schlafzimmer 45-55% und die Temperatur maximal 18 Grad betragen. Lüften Sie die Bettdecke und die Matratze. Hausstauballergiker mit größeren Problemen können auch Spezialbezüge für Kissen, Decken und Matratze verwenden.

Generell gilt für Allergiker: Trockene Umgebung (Klimaanlage, überheizte Räume) und Austrocknung von Schleimhäuten und Haut soweit möglich vermeiden, da sonst die Schutzbarriere von Haut und Schleimhaut schlecht ist und alles besser eindringen kann und allergische Reaktionen an den Schleimhäuten (Allergische Bindehautentzündung, s.a. Trockenes Auge) und der Haut (Ekzeme) fördern kann. Anders herum bei Zimmerpflanzen. Diese sollten Sie trocken halten, denn nasse Erde fördert die Bildung von Schimmelpilzen. Legen Sie Kiesel in die Töpfe.

Bei einer Pollenallergie sollte man das Lüften natürlich nur auf wenige Zeiten und da vorzugsweise nachts beschränken. Tags erst 30 Minuten nach Beginn eines Regenschauers lüften, da am Anfang des Regens die Pollenkonzentration in bodennahem Gebieten sogar stärker ist, da diese aus den oberen Luftschichten herabgedrückt werden. Nach längerem Regen ist die Luft dann wieder pollenärmer und spazieren ist für dann Pollenallergiker angenehmer.

8. Waschtemperatur für die Bettwäsche

Temperaturen über 60 Grad und unter Null bekommen Milben nicht. Daher Bettwäsche regelmäßig ab 60 Grad waschen. Dies gilt auch für Kuscheltiere. Wenn das bei letzteren nicht möglich ist, einfach mal ein paar Tage in die Tiefkühltruhe legen.

9. Tiere

Tierhaare und hier insbesondere die Haare von erwachsenen Katzen sind stark allergieauslösend. Daher bei solchen Alllergien am besten gar nicht erst ein Tier zulegen oder meistens draussen lassen. Hunde bürsten wenn sie ins Haus kommen und einmal die Woche baden. Allergiefreie Zonen schaffen, zu der die Vierbeiner keinen Zutritt haben. Dies betrifft insbesondere die Schlafräume.

10. Betreten der Wohnung

Die Bekleidung beim Betreten der Wohnung wechseln und ggf. bei extremen Allergien die Haare mit Wasser ausspülen bzw. vor dem Schlafen gehen waschen. Die umherfliegenden Pollen haften nämlich auf Haut, Haaren und in der Kleidung und werden dann auf Hände, Augen und Bettzeug übertragen. Kleidung, die draussen getragen wurde, nicht im Schlafzimmer ablegen. Benutzen Sie lieber ein Federbett, denn Forschungen haben ergeben, dass synthetische Fasern im Bettzeug und Schaumstoffmatratzen mehr Staubmilben enthalten können, als Federbetten. Die dicht gewebten Bezüge, die wegen der Federkiele notwendig sind, halten gleichzeitig auch die Allergene ab.

(Stand 15.04.2022)